„Bin ich zu klein für Jesus?“ Fachtagung zum Thema „Abendmahl mit Kindern“ findet große Aufmerksamkeit
Gruppe Return begeleitete die Fachtagung
Das Vorbereitungsteam war positiv überrascht: Über neunzig Frauen und Männer hatten sich zur Fachtagung angemeldet, die im Espelkamper Michaelshaus stattfand. Die Tagung begann mit einem Vortrag von Prof. Dr. Christian Grethlein, einem ausgewiesenen Kenner des Themas, der sich seit den achtziger Jahren mit der Frage beschäftigt. Es folgten Diskussionen in Gruppen zu einzelnen Aspekten des Themas. Nach dem Mittagessen kamen die Teilnehmenden zur Abschlussdiskussion zusammen. Die Tagung schloss mit einer Abendmahlsandacht.
Für Prof. Grethlein ist der biblisch-historische Befund eindeutig. In seinem informativen Vortrag erklärte er er das Thema in seiner biblisch-historischen und pädagogisch- praktischen Perspektive.
Prof. Dr. Christian Grethlein
Einen Ausschluss der Kinder vom Abendmahl hat es bei den ersten Christen nicht gegeben, das kam erst im 12. Jahrhundert auf. Das Abendmahl sei Zeichen der Verbundenheit mit Christus, in ihm stünden alle Menschen in solidarischer Gemeinschaft, so der PraktischeTheologe aus Münster. Erst mit zunehmender Intellektualisierung des christlichen Glaubens, sei „die weit über tausend Jahre selbstverständliche Zulassungsformel „Die Taufe ist die Zulassung“ verändert worden in : „Die Konfirmation ist die Zulassung“.
Aus pädagogischer Perspektive biete das Abendmahl als Ritual einen wichtigen Raum, um Christsein zu lernen, da Lernen immer auch einen affektiven Aspekt habe. „Die für christlichen Glauben grundlegenden affektiven Lernprozesse haben in der Familie einen günstigsten Ort und werden durch die Verschiedenartigkeit der Feiernden bereichert.“, so fasste es Grethlein zusammen.
In praktischer Perspektive sei es wichtig, ein Abendmahl mit Kindern sorgfältig vorzubereiten. Die ganze Gemeinde müsse informiert und in den Prozess hineingenommen werden. „Die Öffnung des Abendmahls kann einer Gemeinde auf unterschiedliche Weise wichtige Impulse geben, sich der Grundlagen evangelischen Glaubens zu vergewissern und daraus praktische Konsequenzen zu ziehen.“ , so der Münsteraner Theologe.
Kreiskantor H.H. Grube mit Kristina Laabs
Dem Vortrag schlossen sich verschiedene Arbeitsgruppen an, die das Thema vertieften. Fast 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sangen mit Kreiskantor Heinz-Hermann Grube und Pfarrerin Kristina Laabs neue Kirchenlieder, andere Gruppen beschäftigten sich mit den theologischen Fragen, der pragmatischen Umsetzung von Abendmahl mit Kindern und dem Abendmahl auf Freizeiten.
Wieder andere diskutierten über Schwierigkeiten und Widerstände gegen das Thema. Nach dem gemeinsamen Essen und Aussprache schloss die Veranstaltung mit einer Abendmahlsandacht. Musikalisch begleitet wurde der Tag von der Gruppe „Return“ unter der Leitung von Pfarrer Ulrich Hüsemann.