Terre des Hommes Veranstaltugnen in Rahden
Die Terre-des-Hommes-Gruppe der Kirchengemeinde Rahden hatte Ende März 2010 zu Veranstaltungen eingeladen mit dem Thema: "Vertreibung von Kindern stoppen!" Am Sonntag, den 21. März wurde der Gemeinde im Rahmen eines Gottesdienstes das Thema vorgestellt und dabei am Beispiel der Flüchtlingskinder in Kolumbien vertieft.
Mit Bildern, die von kolumbianischen Kindern gemalt worden waren, mit Texten, Lesungen, Gebeten und Liedern, die von der Projektgruppe vorbereitet und vorgetragen wurden, näherte sich die Gottesdienstgemeinde dem Thema an. Für die musikalische Gestaltung sorgte Sabine Matthäus mit ihrem Flöten- und Gitarrenchor sowie Antje Hartmann an der Orgel.
Am Donnerstag, den 25. März waren Interessierte dann erneut ins Paul-Gerhardt-Haus eingeladen. Der Autor des Buches "Cacarica - Traum vom Frieden", Hans Martin Große-Oetringhaus war zu Gast, las Abschnitte aus seinem Buch und gab mit weiteren Texten und Erklärungen einen Einblick in die vielfältige Arbeit der Terre-des-Hommes-Organisation, die sich weltweit zum Wohle von Kindern einsetzt.
Musikalisch umrahmt wurde der Abend von einem Trio aus Annette Schepsmeier (Flöte), Katharina Ehlenbröker (Flöte) und Kirsten Schepsmeier (Cello).
Wenn Vielfarbigkeit das Überleben sichern hilft
Martin Große-Oetringhaus las aus Buch „Cacarica“
VON CHRISTIANE TIETJEN
Espelkamp-Altgemeinde. Im Paul-Gerhard-Haus gab es seit längerer Zeit wieder eine Lesung: Diplompädagoge Martin Große-Oetringhaus stellte sein Buch „Cacarica – der Traum vom Frieden“ vor. Eingeladen hatte die Terre-des-Hommes-Gruppe der Kirchengemeinde Rahden, deren Mitarbeiterin Karin Koch sich freute, den Referenten zum dritten Male bei sich begrüßen zu dürfen.
Der Journalist und Schriftsteller arbeitet seit 1984 als Referent im Bereich „Globales Lernen“ beim Kinderhilfswerk, er hat viele Arbeits- und Studienaufenthalte im Ausland verbracht und mehr als 60 Bücher veröffentlicht, darunter zahlreiche Kinder- und Jugendbücher, aber auch Romane und Sachbücher.
„Cacarica – Traum vom Frieden“ ist einer seiner sogenannten dokumentarischen Romane, der nicht nur eine Fülle von Informationen vermittelt, sondern auch Spannung und Mitgefühl.
Kolumbien ist der Schauplatz des Romans. Die Protagonisten Patricia und Daniel leben am Río Cacarica im Chocó, dem regenreichsten Gebiet Kolumbiens, und geraten zwischen die Fronten von Guerilla und Paramilitär. Sie und ihre Familien werden von der Vertreibung aus ihrer paradiesischen Heimat bedroht, deren Bodenschätze und Plantagen hoch in Kurs stehen.
Nach den Schrecken der Vergangenheit gründen Patricia und Daniel gemeinsam mit anderen Jugendlichen und der Mithilfe von Terre-des-Hommes im Flüchtlingslager Bogotà eine Friedensgemeinde (Cavida). Sie behaupten sich mit der Forderung nach Schulbildung, ärztlicher Versorgung und freier Meinungsäußerung, nach dem Recht auf Rückkehr in ihre Heimat.
Ihre Farben sind Gelb für Freiheit, Rot für das Blut, Blau für den Himmel, Grün für die Hoffnung, und Braun für die Erde und ihre Hautfarbe. Hans-Martin Große-Oetringhaus demonstriert diese Vielfarbigkeit auf einem T-Shirt, das er aus seinem schwarzen Rucksack holt, gefolgt von rustikalem Holzspielzeug.
Helicopter und Jeep sind Symbole für erlittene Traumata, die in der eigenen handwerklichen Umsetzung von den Kindern und Jugendlichen verarbeitet werden sollen.
Die Lesung wurde musikalisch begleitet von einem Trio, das besänftigend die zitierte lebensfeindliche Stimmung abmildern half. Annette Schepsmeier, Katharina Ehlenbröker, beide Querflöte, und Kirsten Schepsmeier am Cello spielten Stücke aus den „Londoner Trios“ von Joseph Haydn.
© 2010 Neue WestfälischeZeitung für den Altkreis Lübbecke, Dienstag 30. März 2010