Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Gottesdienst und Backtag am Großen Stein in Tonnenheide gut besucht

Eine Premiere und ein Abschied



Vikar Daniel Jung im Gespräch


VON JOERN SPREEN-LEDEBUR

Rahden-Tonnenheide. Worte der Besinnung, eine Verabschiedung und eine Taufe und anschließend lecker Kuchen frisch aus dem Ofen – das hat am Sonntag viele Gäste an den Großen Stein nach Tonnenheide gelockt.
Seit Jahren pflegen Heimatfreunde und Kirchengemeinde beim spätsommerlichen Backtag einen Brauch: Vor dem Pflaumenkuchen gibt es einen Gottesdienst mit plattdeutscher Predigt. Den vom Posaunenchor um Willi Schmalgemeier und vom Frauenchor mitgestalteten Gottesdienst mit Pfarrer Rainer Rohrbeck besuchten rund 180 Gäste. Das waren mehr als im Vorjahr, aber dafür gab es auch zwei Gründe. Erstmals wurde während des Gottesdienstes am Stein ein junger Mensch getauft.
Von Rahden in die südkoreanische Metropole
Und mit Daniel Jung wurde ein Vikar verabschiedet, der zweieinhalb Jahre in der evangelischen Kirchengemeinde seinen Dienst versah. Dem jungen Seelsorger wünschten viele Gemeindeglieder Glück auf dem weiteren Lebensweg – und Jung freute sich über die guten Wünsche.
Daniel Jung wird nun ein einjähriges Auslands-Vikariat in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul absolvieren. Dort werde er für den ökumenischen Rat der Kirchen arbeiten, sagte er. An seine Zeit im Norden Westfalens wird er gern zurückdenken. „Das hätte ich so nicht erwartet – aber es war eine der schönsten Zeiten.“ Anfangs sei er etwas skeptisch gewesen wegen seines Äußeren.
„Ich hatte das Gefühl, der einzige Asiate hier zu sein.“ Aber die Menschen seien ihm gegenüber sehr aufgeschlossen und das gelte auch für die Jugendlichen. „Die machen keinen Unterschied und das empfinde ich als sehr wohltuend“.



Grundlage für Rohrbecks Predigt war die biblische Jona-Geschichte und die setzte der geistliche in Zusammenhang mit der heutigen Gesellschaft. Jona selbst nehme für sich in Anspruch, dass Gott ihm alles mögliche vergebe. gegenüber anderen Menschen aber lasse Jona diese Vergebung und Gerechtigkeit vermissen. Ähnlich sehe das auch heute bei vielen Menschen aus.

Nach dem Gottesdienst hatten dann die Tonnenheider Heimatfreunde alle Hände voll zu tun. „Wir hatten schon mal mehr Leute, aber wir sind zufrieden“, sagte Wilfried Buschmann, Vorsitzender des Vereins für Heimatpflege. Schließlich habe es am Sonntag viele andere Veranstaltungen gegeben. Trotzdem steuerten viele Ausflügler das eiszeitliche Wahrzeichen im Tonnenheider Ortsteil Hahnenkamp an und ließen sich Kaffee, Kuchen und Kurzgebratenes vom Grill munden.

Sie konnten auch den Strickeschlägern aus Tonnenheide bei der Arbeit zusehen, während für die Jüngsten kleine Runden mit einem Miniatur-Traktor nebst Anhänger angeboten wurden. Die beiden motorisierten Schlepper-Modelle hatte ein Bastler aus Petershagen gefertigt. Im Speicher waren Bilder von Hermann Lorenz aus Rahden zu sehen. Zusätzlich präsentierten die Tonnenheider Heimatfreunde während des Nachmittags einen Film zum Thema „vom Korn zum Brot“. Dafür hatten sie alte Super-8-Filme digitalisiert.

Wilfried Buschmann freute sich, dass der neue Kalender der Heimatfreunde für das kommende Jahr rege nachgefragt sei – auch während des Backtages. Mehr als die Hälfte aller Exemplare sind mittlerweile an den Mann oder die Frau gebracht worden. Exemplare gibt es nach Angaben Buschmanns noch in der Tonnenheider Filiale der Stadtsparkasse, im Friseur-Salon Bringewat und im Schmalger Gasthaus „Krug zum grünen Kranze“.