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Anja Schubert
Auch den beiden Dirigenten, Kirchenmusikdirektor Werner Benz, der 1999 den Gedanken zur Gründung des Seniorenposaunenchores aufgriff und umsetzte, sowie Gerhard Stötefalke, der vom Altarraum aus auch die Gesamtleitung übernahm, war die Hingabe an die Musik zum Lobe Gottes deutlich anzumerken.
VON FLORIAN PASSLICK
Rahden. Ein Konzert allein im warmen Licht vieler Kerzen gehalten, das gab es in der Rahdener St.-Johannis-Kirche noch nicht. So wurde der Auftritt des Seniorenposaunenchors Ostwestfalen am Samstag zu einer Premiere im sonst modern-elektrisch erleuchteten Gotteshaus.
Aber nicht nur mit dieser intimen Atmosphäre bei Kerzenschein konnten die Bläserinnen und Bläser begeistern, sie wussten auch mit ihren weihnachtlichen Liedern zu überzeugen.
In der ersten Woche nach Neujahr wird von den Christen vor allem das Dreikönigsfest gefeiert. Dann erinnern sich die Gläubigen daran, dass die drei heiligen Könige aus dem Morgenland dem Stern folgend nach Bethlehem kamen, um den neu geborenen Christus anzubeten. Symbolhaft steht der Stern von Bethlehem für das Licht, das Jesus Christus durch seine Geburt in einem Stall in Bethlehem in die Welt brachte.
Welche berühmte Komposition in St. Johannis erklang
Und so erinnerte auch Pastor Stefan Thünemann zur Begrüßung der Konzertgäste am vergangenen Samstag an die Epiphaniasnacht. „Denn die Finsternis vergeht, und das wahre Licht scheint jetzt“, laute die zentrale Botschaft der Geburtsgeschichte.
Für das Licht sorgten deshalb auch zahlreiche Kerzen beim Konzert des ostwestfälischen Seniorenposaunenchors. Bei der „Musik bei Kerzenschein“ füllten mehr als 100 Bläserinnen und Bläser die St.-Johannis-Kirche noch einmal mit weihnachtlichen Klängen und besinnlichen Melodien.
Die zahlreichen Gäste wurden dabei von zwei Seiten beschallt, da ein Teil des Chores von der Empore aus spielte. Unter der Leitung des früheren Landesposaunenwartes der Evangelischen Kirche von Westfalen Werner Benz und von Gerhard Stötefalke haben die Blechbläser neben klassischen Stücken wie „Hört der Engel helle Lieder“ und dem vor allem in der Vertonung des berühmten Leipziger Thomas-Kantors Johann Sebastian Bach in dessen Weihnachts-Oratorium bekannt gewordenen Choral „Ich steh an deiner Krippen hier“ auch neuere Melodien einstudiert.
Mit solistischen Einlagen am Horn sowie an der Orgel konnten Martin Braune und Gustav-Adolf Lent für ein stimmungsvolle Atmosphäre auch nach der Weihnachtszeit sorgen.
Bei vielen Liedern lud der Chor seine Gäste und Zuhörer zum Mitsingen ein. Zwischen den musikalischen Einlagen berichtete der frühere Lübbecker Superintendent Paul-Gerhardt Tegeler bei der Lesung vom Auszug des Volkes Israel aus Ägypten. Statt Eintrittsgeldern bat der Posaunenchor um Spenden der Besucher, die für die Rahdener Kirchengemeinde und die Arbeit des Seniorenposaunenchores bestimmt sind.
Dicht an dicht: Heinz Stötefalke und Werner Benz leiteten den Auftritt der ostwestfälischen Bläser.
Von Cornelia Müller
Rahden (WB). Zur Musik bei Kerzenschein haben am vergangenen Samstag die evangelische Kirchengemeinde Rahden und der Senioren-Posaunenchor Ostwestfalen eingeladen.
Kerzenlicht sorgte für eine besondere Konzertatmosphäre in der St. Johanniskirche. Mehr als 100 bestens aufgelegte Bläser des Senioren-Posaunenchores OWL - aufgeteilt in zwei Chöre - unter Gesamtleitung von Gerhard Stötefalke begeisterten ihre Zuhörer.Fotos: Cornelia Müller
Kirchenmusikdirektor Werner Benz leitete den Chor, der von der Empore das Publikum mit seiner Musik erfreute.
In der zunächst noch hell erleuchteten St. Johanniskirche begrüßte Pfarrer Stefan Thünemann Bläser und Zuhörer mit dem Wochenspruch zu Epiphanias: »Die Finsternis vergeht und das wahre Licht scheint jetzt.« Danach wurde das elektrische Licht in der Kirche gelöscht und während des weiteren Konzertes erhellte dann nur noch das Licht der Pultleuchten und unzähliger Kerzen den großen Raum, über den sich eine Atmosphäre der Ruhe und Sammlung senkte.
Um so heller erstrahlte die Musik: Mehr als 100 Bläser - aufgeteilt auf zwei Chöre, einer auf der Empore, einer im Altarraum - intonierten gemeinsam oder im Wechsel die Choräle, bei denen die Zuhörer kräftig mit einstimmten, und gaben mit barocken Kompositionen und modernen Bläsersätzen Kostproben ihres großen Könnens. Denn »einige Tausend Jahre Bläsererfahrung kommen hier heute schon zusammen«, sagte Kirchenmusikdirektor Werner Benz, der den Chor auf der Empore leitete, während die Gesamtleitung bei Gerhard Stötefalke lag.
Im November 1999 hatte der ehemalige Landesposaunenwart Werner Benz den Senioren-Posaunenchor (auch auf Anregung einiger Rahdener Bläser) gegründet. »Zur ersten Probe kamen damals 50 Bläser«, erinnerte sich Benz, »Heute hat der Chor 160 aktive Mitglieder im Alter zwischen 60 und 82 Jahren.« Sie kommen aus ganz Ostwestfalen und nehmen weite Anfahrtswege zu den monatlichen Proben in Kauf. Dafür muss man schon eine große Begeisterung für die Bläsermusik mitbringen, zumal die meisten Senioren ja auch noch im Posaunenchor ihrer Heimatgemeinde aktiv sind. Diese große Begeisterung und Spielfreude war auch in Rahden deutlich spürbar, so dass es ein Vergnügen war, den Bläsern zuzuhören.
Abgerundet wurde das Konzerterlebnis durch die glänzenden solistischen Beiträge von Martin Braune (Corno da caccia) und Gustav-Adolf Lent (Orgel). Die Lesungen aus der Bibel und aus Texten von Dietrich Bonhoeffer und Paul Gerhardt, die das Konzert begleiteten, hielt Paul-Gerhard Tegeler.
Zum Abschluss des Konzertes bedankte sich Pfarrer Thünemann noch einmal bei allen Bläsern und sagte, »für uns Zuhörer ist der Wochenspruch heute wahr geworden«. Der kräftige Applaus bewies, wie sehr das Publikum die Musik bei Kerzenschein genossen hatte. »So ein schönes Konzert«, lobte Hannelore Lohmeyer, »das war wirklich ganz wunderbar.«
WB Artikel vom 09.01.2012