Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Alles, was Atem hat, lobt Gott!

Gottesdienst bringt Afrika in den Kirchenkreis


In allen Gemeinden wurde auch in diesem Jahr wieder der Weltgebetstag gefeiert. Von Bad Holzhausen bis Nettelstedt, von Rahden bis Oberbauerschaft trafen sich Frauen, die gemeinsam der fröhlichen Liturgie aus Kamerun folgten. Während Schneewehen und widriger Aussentemeperaturen, waren wie jedes Jahr viele Frauen der Einladung zum Weltgebetstag gefolgt. "Das gehört dazu," sagte Jutta Hovemeier aus Lübbecke. "Ich mache schon seit Jahren mit und es ist immer wieder ein sehr schöner Gottesdienst. In Lübbecke wurde über 450 Euro gespendet. Das freut mich auch sehr." Auch in anderen Gemeinden folgten die Frauen den rhythmischen Klängen der Liturgie.




Espelkamper Frauen in frarbenfrohen Gewändern



Hilfe für Frauen in Kamerun
Gläubige aus sechs Espelkamper Gemeinden feierten Weltgebetstag in der Martinskirche



VON CHRISTIANE TIETJEN



Espelkamp. Rund um den Erdball findet am ersten Freitag im März der „Weltgebetstag der Frauen“ statt. In diesem Jahr erstmalig in Espelkamp in der von der evangelischen Freikirche warm und einladend renovierten Martinskirche. Hausherrin Anni Fast freute sich, die vielen Gäste aus sechs Gemeinden begrüßen zu können – neben ihrer eigenen aus der Hoffnungsgemeinde, der Gemeinde Isenstedt/Frotheim, der Mennonitengemeinde, der katholischen Mariengemeinde und der evangelischen Martingemeinde. Im Mittelpunkt des von einem vereinigten Vorbereitungsteam gestalteten Gottesdienstes stand das Land Kamerun, auch „Afrika im Kleinen“ genannt, denn es ist geprägt von Stränden, Flüssen, Wüsten, Bergen, Regenwäldern und Savannen. Rund 50 Prozent der Menschen dort sind Christen.





Die Frauen hatten sich passend und dekorativ in buntbedruckte afrikanische Stofftücher gehüllt. „Alles, was Atem hat, lobe Gott“ war das Motto. Und dieser Psalmvers wurde in jeglicher Form ausgeführt: In der Liturgie, im Gesang, begleitet von Klavier und Rhythmus-Instrumenten, in einem szenischen Spiel, im Fürbittengebet. Die Vorsängerinnen Nathalie Albrecht und Lilli Wall brachten den Kirchraum zum Schwingen, Nina Bergmann am Klavier beeindruckte mit nahezu afrikanischem Temperament.

Die landschaftliche Schönheit Kameruns, die harte Arbeit auf den Feldern und auf dem Wasser, fotografisch auf die Wand projiziert, vermittelten einen optisch erlebbaren Eindruck. Symbolisch visualisiert – auf große Steine geschrieben – wurden die Probleme Hass, Korruption, Gewalt, Missbrauch, Konflikte und Habgier. Von roten Herzen bedeckt, verloren sie ihre Bedrohlichkeit.





Die Kollekte des Weltgebetstags geht an Frauenprojekte in Kamerun, wo Mädchen immer noch stark benachteiligt werden, denn sie werden oft als Besitz des zukünftigen Ehemanns angesehen.

Im Eingang des Kirchraumes waren Produkte Kameruns dekorativ ausgebreitet, Nüsse, Früchte, Holzschnitzerei, der Eine-Welt-Laden Undugu bot Waren an, und die Gottesdienstbesucher konnten sich bei einem afrikanischen Gericht stärken und im Gespräch austauschen. NW 8.3.2010




Premiere in St. Johannis
Christen feierten ökumenischen Gebetstag





Rahden (nw/-sl-). „Alles was Atem hat, lobe Gott!“ – unter diesem Motto stand der ökumenische Weltgebetstag, zu dem katholische und evangelische Frauen jetzt in die Rahdener St.-Johannis-Kirche eingeladen hatten. Rund 130 Frauen hatten sich einladen lassen zu der liturgischen Feier, die nach einer Gebetsliturgie aus dem afrikanischen Staat Kamerun gefeiert wurde, teilte Pfarrerin Gisela Kortenbruck mit.

Auch wenn es in Rahden schon teilweise eine lange Weltgebetstags-Tradition gebe, sei die Feier in diesem Jahr besonderes gewesen, so die Pfarrerin. Erstmals waren alle zu einem zentralen Gottesdienst zusammengekommen, in dessen Vorbereitung und Feier alle kirchlichen Frauengruppen eingebunden waren.





Die Frauenchöre aus Wehe und Tonnenheide hatten die Lieder eingeübt, Frauen aus den verschiedenen Gruppen übernahmen Lesungen, die Predigt hielt die katholische Gemeindereferentin Armgard Diethelm. Im Anschluss an die liturgische Feier hatten Frauen der Frauenhilfsgruppen Rahden-Mitte zum Kaffeetrinken ins Gemeindehaus am Rahdener Kirchplatz geladen. Auch im nächsten Jahr, so waren sich am Ende des Tages alle Beteiligten einig, solle der Weltgebetstag von allen gemeinsam gefeiert werden.



Mitglieder von sechs Gemeinden lernen gemeinsam am Weltgebetstag Kamerun kennen


Von André Winterkamp



Espelkamp (WB). Während vor der Tür des Martinshauses der Winter wieder einzog gehalten hat, haben zahlreiche Besucher des Weltgebetstags-Gottesdienstes die Wärme und Nächstenliebe Afrikas erlebt.

»Alles, was Atem hat, lobt Gott«, lautete das Motto bei der Feier, deren Liturgie Frauen aus Kamerun zusammengestellt hatten. Frauen aus sechs Espelkamper Gemeinden unterschiedlicher Konfessionen gestalteten sie. Ziel dieses Abends war es, den Gottesdienstbesuchern Leben, Menschen und Religion des Landes Kamerun näher zu bringen.
Dazu wurden zahlreiche Lieder aus dem Afrikanischen ins Deutsche übersetzt. Neben einer Spielecke für die Kinder war ein Stand vom Undugu-Laden aufgebaut, der unter anderem Waren aus Kamerun verkaufte. Der Erlös wird Ländern der Dritten Welt gespendet. Der Gottesdienst begann mit einem Lied, das in Kamerun häufig gesungen wird: »Ich will preisen meinen Gott«. Die Soloistinnen Natalie Albrecht und Lilli Wall sangen, von Nina Bergmann am Klavier begleitet. Die Texte wurden an eine Wand projiziert, so dass die Gemeinde miteinstimmen konnte. Zu den Klängen des Liedes zogen die 14 Frauen aus den sechs Gemeinden ein. gekleidet in farbenfrohe Trachten, wie sie auch in ganz Afrika getragen werden.
Zur Begrüßung sprach Anni Fast von der gastgebenden evangelisch-freikirchlichen Gemeinde unter anderem von der fortwährenden Benachteiligung der Frau, wenn auch erste Ansätze eines Wandels zu verzeichnen seien.
Der Gottesdienst machte deutlich, dass Kamerun zu recht »Afrika im Kleinen« genannt wird. Dort gibt es alles, was den Kontinent ausmacht. Strände, Flüsse, Wüsten, Berge, Regenwälder und Savannen. Von den rund 18 Millionen Einwohnern ist fast die Hälfte unter 15 Jahren alt. Ein großer Teil ist christlich geprägt, aber auch der Islam und andere Religionen sind in der Bevölkerung vertreten. Doch auch Armut, Unterdrückung und Missstände wurden thematisiert.
Die sechs zentralen Probleme Hass, Konflikte, Gewalt, Missbrauch, Korruption und Habgier wurden auf Steine geschrieben und auf die Bühne gelegt. Auf jeden der Steine wurde ein großes Herz auf Karton gelegt, mit denen sie symbolisch bewältigt wurden. Die anschließenden Lieder schufen eine fröhliche und hoffnungsvolle glückliche Atmosphäre.
Die Organisatorinnen führten außerdem eine Geschichte des Apostel Paulus auf, in der Paulus und Silas einer Sklavin begegnen, die von ihren Herren ausgebeutet wird.
Die Frauen Kameruns verbinden diese Geschichte mit ihrer Situation. Frauen und besonders Mädchen werden als Vergeudung angesehen. Sie werden von den Männern als Besitz betrachtet. Sie müssen hart arbeiten. Jegliche Bildung bleibt den meisten verwehrt. Kriminalität und Prostitution sind die Folgen.
Die Kollekte, die 625 Euro ergab, ging an das Projekt Frauenarbeit. Jeder, der zur Kollekte nach vorne ging, erhielt als kleines Geschenk ein Tütchen voll Nüsse, auf dem das Fell eines Leoparden zu sehen war.
WBArtikel vom 08.03.2010