Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

25 Jahre Grüne Damen in Rahden

Die Zeit ist das Wichtigste
Feierstunde zum 25. Jubiläum der ökumenischen Krankenhaus-Hilfe in Rahden

Rahden (nw). Es lief nicht alles wie geplant – trotzdem feierten die Grünen Damen aus Rahden ihr 25-jähriges Bestehen am Sonntag gut gelaunt. Kurz vor dem Fest hatte Teresa Dönninghaus, Landesbeauftrage Westfalen der Arbeitsgemeinschaft evangelische Krankenhaus-Hilfe, die eigentlich die Ehrung der langjährigen Helferinnen übernehmen sollte, abgesagt.

„Jetzt sind wir Pastorentöchter unter uns – und das ist wunderbar“, gluckste Sigrid Fabri, seit neun Jahren Vorsitzende der ökumenischen Krankenhaushilfe Rahden, besser bekannt als Grüne Damen. 20 von ihnen gibt es aktuell am Rahdener Krankenhaus, wo sie Essen servieren, den Menschen zuhören und die Mitarbeiter der Mühlenkreiskliniken (MKK) unterstützen.

„Manchmal zaubern wir sogar

ein Lächeln aufs Gesicht“

Dabei, das wissen Sigrid Fabri und ihre Stellvertreterin Irma Meyer, ist das Zeit nehmen für die Patienten das Wichtigste. „Man kriegt immer ein Dankeschön oder einen Händedruck zurück“, erklärt Fabri, und Meyer ergänzt: „Manchmal zaubern wir sogar ein Lächeln auf‘s Gesicht.

Vorausgegangen war der Feier im Gemeindehaus ein Gottesdienst, in dem Krankenhaus-Seelsorger Michael Waterböhr die Predigt und Pfarrer Stephan Thünemann die Liturgie hielt. Die Zeit, so Waterböhr, sei das Pfund, mit dem die Damen wuchern könnten. Wie wichtig eben diese ist, machte auch Tanja Warda, Geschäftsführerin des Rahdener Krankenhauses, in der „Geschichte der Bettgestelle“ deutlich, in der zwei alte Gestelle sich über die Bedeutung des Sitzens auf der Bettkante austauschen.

Seit 1987, dem Gründungsjahr der Grünen Damen in Rahden, seien im örtlichen Krankenhaus circa 85.000 Patienten stationär behandelt worden, erklärte Warda. „Sie und alle ehemaligen Grünen Damen setzten und setzen sich an die Betten und hören zu“, sprach sie den „grünen Engeln“ ihren Respekt aus und bedankte sich voller Bewunderung.

Besonders glücklich waren die Grünen Damen, dass neben Bürgermeister Bernd Hachmann, Ortsvorsteher Reinhard Warner und Chefarzt Dr. Elmar Axnick auch Dr. Werner Kreft bei der Feier dabei war. In seiner Zeit als Pfarrer hatte er befürwortet, dass die evangelische Kirchengemeinde Rahden die Trägerschaft der Grünen Damen übernimmt.

Vorher, am 2. Juli 1987, hatte Heide Gärtner Kontakt mit dem ehemaligen Verwaltungsdirektor Horstmann aufgenommen, um erste Gespräche, die zu einer Gründung der Grünen Damen im Krankenhaus Rahden führen sollten, zu führen. Am 7. Oktober des Jahres nahm eine Gruppe von 14 Frauen unter der Leitung von Gärtner ihren Dienst auf.

Normalerweise steht den Grünen Damen im Rahdener Krankenhaus ein eigener Raum zur Verfügung. Nun wird das Krankenhaus aber noch lange umgebaut. Für die Beaufsichtigung der Helferinnen-Garderobe danke Sigrid Fabri in Abwesenheit dem Kiosk-Betreiber Jürgen Diekmann. Überhaupt lobte sie den respektvollen Umgang aller MKK-Mitarbeiter mit den Damen. Für die Zeit nach den Umbauarbeiten wünschen sich die Helferinnen laut Fabri einen „klaren Auftrag für unserer ehrenamtliche Tätigkeit“.
Volles Haus: Sigrid Fabri freute sich über die vielen Gäste, die zur Feierstunde ins Gemeindehaus gekommen waren.

„Für die Patienten da sein“
„Grüne Damen“ für langjähriges ehrenamtliches Engagement mit Blumen und Urkunden geehrt

Rahden (nw). „Grüne Damen sind etwas besonderes. Sie können aufeinander zugehen und alle verbindet das gleiche Ziel: Für die Patienten da zu sein.“ Das sagte Sigrid Fabri. Die Vorsitzende der Rahdener Ortsgruppe der ökumenischen Krankenhaushilfe strahlte vor Freude.

Dazu hatte sie auch einen Grund: Seit 25 Jahren sind die Grünen Damen, zu denen auch mal ein „Grüner Herr“ gehörte, in Rahden aktiv. Im Krankenhaus helfen sie zwei Mal pro Woche mit – verteilen Frühstück, machen Besorgungen für die Patienten und nehmen sich vor allem Zeit für diese. Dort, wo das Pflegepersonal manchmal Abstriche machen muss, fängt ihre Arbeit an. Am Sonntag standen die Grünen Damen einmal selbst im Mittelpunkt: Das Jubiläum feierten die 20 Aktiven mit ehemaligen Helferinnen, Vertretern der Stadt und des Krankenhauses sowie der Trägerin, der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Rahden.

Nach einem Gottesdienst in der St.-Johannis-Kirche, in dem Krankenhaus-Geschäftsführerin Tanja Warda eine gelungene Rede hielt, kamen die Frauen und ihre Gäste im Gemeindehaus zusammen. Ehrennadeln und Urkunden für die langjährige ehrenamtliche Tätigkeit, Blumen und lobende Worte warteten dort auf sie. Seit der Gründung der Gruppe 1987 sind Irmtraud Möller und Anita Tirre mit dabei. Seit 15 Jahren leistet Irma Meyer ihren Dienst im Krankenhaus. Heidi Seidel, Sigrid Fabri, Anni Pieper und Gerda Franke tragen den lindgrünen Kittel seit einem Jahrzehnt, und seit fünf Jahren sind Erika Wagenfeld, Inge Möller, Linda Gehlker, Käthe Wiesing und Marga Timmermann im Team.
NW6.11.


Kirchengemeinde ehrt die Grünen Damen für 25-jähriges Engagement in Rahden
Von Irma Mujanovic


Rahden (WB). Sie versuchen, den Krankenhausalltag wärmer und fröhlicher für die Patienten zu gestalten. Sie bringen viel Zeit und Engagement mit und kümmern sich um das seelische Empfinden der Kranken.

Sie - das sind die »Grünen Damen« in Rahden, die sich nun schon seit 25 Jahren ehrenamtlich engagieren. »In der heutigen leistungsorientierten und hektischen Gesellschaft ist Zeit ein teures Gut und kaum jemand hat genug Zeit sich noch um andere Menschen außerhalb der eigenen Familie zu kümmern. Und nicht mal dafür haben viele genügend Zeit.« Das erleben die »Grünen Damen« nicht selten bei Patienten, die kaum oder gar keinen Besuch am Krankenbett bekommen.
Und da setzt ihre Arbeit an. Sie kümmern sich nicht wie Ärzte und Pflegepersonal um den gesundheitlichen Zustand der Patienten - sie kümmern sich um das seelische Empfinden. Hören zu, lesen vor, gehen für die Patienten einkaufen oder reichen ihnen das Frühstück.
Der Krankenhausalltag soll so angenehm wie möglich gestaltet werden. »Die Menschen sollen einfach nicht allein sein«, sagte Michael Waterboer, Krankenhausseelsorger im Krankenhaus Rahden. »Die ÝGrünen DamenÜ bringen viel Zeit für die Patienten mit und sind diesen oft eine große Stütze«, betont Tanja Warda, Geschäftsführerin des Krankenhauses Lübbecke-Rahden.
Anlässlich des 25. Geburtstags der »Grünen Damen« veranstaltete die Kirchengemeinde Rahden einen Gottesdienst mit anschließendem Kaffeetrinken im Gemeindehaus. Dort ehrte Pfarrer Stefan Thünemann im Namen der evangelischen Kirchengemeinde Rahden, die als Träger der »Grünen Damen« fungiert, die Ehrenamtlichen für ihr jahrelanges Engagement. Seit fünf Jahren kümmern sich Marga Timmermann, Käthe Wiesing, Linda Gecker und Erika Wagenfeld um die Patienten in Rahden. Gerda Franke, Anni Pieper, Heidi Seidel und die Leiterin der »Grünen Damen« in Rahden, Sigrid Fabri, sind nun schon seit zehn Jahren im Einsatz. Irma Meier ist seit 15 Jahren bei der Gruppe aktiv.
Und seit 25 Jahren kümmern sich Irmtraud Müller sowie Anita Tirre um die Belange der Patienten. Für die Frauen gab es Urkunden, Stecknadeln und schöne Blumen als Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung.
»Wir hoffen, dass wir auch nach der Umgestaltung des Krankenhauses wieder einen klaren Auftrag haben, was unsere Arbeit in der Einrichtung betrifft«, sagte Leiterin Sigrid Fabri. Sie bedankte sich beim Personal des Krankenhauses, das immer mit Rat zur Seite stehe, und betonte besonders den respektvollen Umgang unter allen.
WB Artikel vom 06.11.2012