Mittelpunkt kirchlichen Lebens
Mittelpunkt kirchlichen Lebens
Bläsergottesdienst zum 85-jährigen Bestehen des Posaunenchores Pr. Ströhen(W)
„Wenn jedes Jahr ein neuer Bläser dazugewonnen wird, zählt unser
Posaunenchor beim hundertjährigen Bestehen im Jahre 2024 dann 30
Mitglieder“, meinte Pastor Roland Mettenbrink in der Immanuel-Kirche
humorvoll, als er Einsatz und Erfolg der 85-jährigen Posaunenarbeit in
der Kirchengemeinde würdigte.Jedes
Jahr ein neues Mitglied? 2009 klappte es schon.
Erstmals blies nämlich
Linda Gardemann im Chor der Bläser mit. Unter ihnen Bläser aus den
benachbarten niedersächsischen Posaunenchören Wagenfeld und Hann.
Ströhen sowie Astrid Gartzke, Babara Schmidt, Mathias Niemann und
Bastian Klasing aus Pr. Ströhen, die Chorleiter Michael Bollhorst mit
der Ehrennadel des Deutschen Posaunenwerkes in Bronze auszeichnete.Haussammlung fürdie ersten InstrumenteUnter
den Instrumenten befanden sich noch fünf, die bereits vor 85 Jahren zu
den ersten gehörten, für deren Kauf Lehrer Walter Schmidt und Pastor
Johannes Hoffmann in einer Haussammlung in der Gemeinde gesammelt
hatten.
Horst Kröger, Ewald Häseker und Fritz Langhorst bliesen
Flügelhörner nach Johannes Kuhlo, Henri Wiehe ein Helicon und Helmut
Bollhorst ein Tenorhorn.In
seiner Predigt ging Mettenbrink auch auf den langjährigen und treuen
Dienst des Ströher Posaunenchores bei allen Anlässen in der
Kirchengemeinde ein; bei Gottesdiensten, Feiern und Festen zur Freude
der Teilnehmer, bei Tod und Trauer zum Trost der Hinterbliebenen und
Angehörigen. Roland Mettenbrink erinnerte an die Minden-Ravensberger
Erweckungsbewegung im 19. Jahrhundert, an den Glaubensprediger Heinrich
Völkening, an die damalige Entwicklung im Posaunenwesen, wodurch die
Erweckungsbewegung einen ungeahnten Aufbruch erfahren habe.
Damals
seien auch diakonische Werke wie Bethel und Wittekindshof entstanden,
hätten Eduard und Johannes Kuhlo als treibende Kräfte im Posaunenwesen
eine Ausstrahlungskraft gewonnen, die in vielen Gemeinden zur Gründung
von Posaunenchören geführt hätten.In
Pr. Ströhen habe es bis 1924 gedauert, bis der Ruf nach einem
Posaunenchor Wirklichkeit wurde. Walther Schmidt, Helmut Bollhorst und
Michael Bollhorst hätten sich als Chorleiter der Posaunenarbeit
verschrieben und immer tatkräftige Unterstützung durch Chormitglieder
und auch in der Bevölkerung gefunden. Der Posaunenchor, so Roland
Mettenbrink, stehe mit seinem Wirken im Mittelpunkt des kirchlichen
Lebens.
© 2009 Neue Westfälische
Zeitung für den Altkreis Lübbecke, Donnerstag 22. Oktober 2009