Chor

Die Trübsal ist wie weggeblasen
Die Formation TroPo und der Gospelchor PrO Voices musizieren in St. Dionysius

Von Cornelia Müller

Preußisch Oldendorf(WB). Wenn schon kein richtiger Sommer, dann wenigstens richtig schöne Sommerkonzerte. Mit ihrer Veranstaltungsreihe »Sommerkonzerte 2016« sorgt die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Preußisch Oldendorf derzeit für musikalische Stimmungsaufhellung, egal wie trübe der Himmel auch sein mag.

Das Konzert am vergangenen Sonntag stand unter dem Motto »Brass meets Gospel«. Zu hören waren das Blechbläserensemble TroPo und der Gospelchor »PrO Voices«.

Die Zuhörer in der St.-Dionysius-Kirche erwartete ein sehr vielfältiges Programm. »Mal zart, mal energiegeladen – aber immer mit dem Bezug auf Gott«, versprach Kirchenmusikerin Gudrun Strenger. Nicht immer war dieser Bezug so eng und eindeutig wie bei dem Bläser-Choral »Bis hierher hat mich Gott gebracht« oder bei den Spirituals und Gospels, bei denen PrO Voices ganz in seinem Element war. Manches Stück hatten die Musiker auch einfach ins Programm aufgenommen, »weil wir es gern spielen«, gab TroPo-Leiter Lothar Saß zu. Aber auch die Freude an der Musik ist ja ein Gottesgeschenk, und die war in diesem Sommerkonzert sowohl bei den Mitwirkenden als auch bei den Zuhörern reichlich vorhanden.

Egal ob die beiden Ensembles nun einzeln oder zusammen auftraten: Es gelang ihnen mit jedem Stück aufs Neue, die Zuhörer zu begeistern. Mit rhythmusbetonten afrikanischen Liedern wie »Nzambi ungolo«, das – von den einzelnen Stimmen des Gospelchors immer wiederholt – fast schon beschwörend wirkte. Mit swingenden Arrangements (»Gib uns Frieden«: TroPo), Musicalmelodien (»Climb ev’ry mountain«: PrO Voices), ja sogar mit Chansonbearbeitungen (»Über den Wolken«: TroPo).

Gesangsstimmen und Blechbläser ergänzten sich hervorragend. Der Gospelchor präsentierte sich von seiner frischesten Seite, frei nach dem Motto: flott, flotter, PrO Voices. Ebenso gut gefielen die Sängerinnen und Sänger bei den eher ruhigen Stücken. Geradezu Gänsehaut-Stimmung herrschte, als Gudrun Scholles klarer Sopran, nur begleitet von Gudrun Strenger am Klavier, sehr eindringlich »Safe within your arms« sang. Auch die Chormitglieder Oliver Soddemann und Jochen Krahnefeld konnten als Solisten überzeugen.

Das achtköpfige Bläserensemble TroPo wiederum präsentierte sich mit (kraft-)vollem Klang, der gerade in den jazzigen Stücken unwiderstehlich mitreißend wirkte. Andererseits verstanden sich die Bläser aber auch darauf, die Zuhörer mit ihrem Spiel zum Träumen zu bringen und in musikalischen Bildern schwelgen zu lassen (»Yellow Mountains«).

»Ihr habt uns eine Liebeserklärung an die Musik geschenkt«, bedankte sich Pfarrerin Antje Kastens nach dem sehr gelungenen Sommerkonzert bei allen Mitwirkenden. »Dank Euch hat sich das Lied erfüllt, das Ihr zu Anfang für uns gespielt und gesungen habt: Wir haben Gottes Spuren festgestellt.«

Das letzte Sommerkonzert in diesem Jahr findet am Sonntag, 26. Juni, in der St.-Dionysius-Kirche statt. Es trägt den Titel »Pink Block – Vier Blockflöten und mehr«. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei.WB 22.6