Erinnerungen, Hoffnung und Zuversicht
Alexander Kröger
Gruppenfoto beim Verabschiedungsgottesdienst in der Trinitatis-Kirche mit Pfarrerin Karin Röthemeyer
Espelkamp/ Lübbecke, den 02. Dezember 2022
„Alles hat seine Zeit, jetzt gehe ich in Rente“, sagte Küsterin Inge Bolsenbroek. Am ersten Advent wurde sie beim Gottesdienst in der Trinitatis-Kirche in Gestringen feierlich aus ihrem Dienst verabschiedet. Und es gab noch einen weiteren, wehmütigen Abschied: Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Alswede wird zukünftig ihre Gottesdienste in der Alsweder St.-Andreas-Kirche feiern, anstatt auch in Gestringen. Der erste Advent war zugleich ein Abschied von dem Trinitatis-Gemeindezentrum.
Es sei ein „denkwürdiger Gottesdienst“, begrüßte Pfarrerin Karin Röthemeyer die rund 70 Besucherinnen und Besucher. Der Gottesdienst war geprägt von Erinnerungen, aber auch von Hoffnung und Zuversicht. Beispielsweise erzählte Jugendreferentin Ulrike Nebur-Schröder von ihrer 16-jährigen Tätigkeit im Gemeindezentrum, bei der es viele „Hochs und Runter“ gab. „Manchmal war das Runterfahren eine Chance, mit etwas Neuem zu beginnen. Ich bin traurig, aber es geht weiter“, sagte sie. Hartmut Gebauer berichtete von schönen Erlebnissen, die er mit den Räumen verbinde und die er als Erinnerungen nicht missen möchte.
Für Julia Heppe, die sich lange vor Ort in der offenen Jugendarbeit engagierte, war das Gemeindezentrum ein Ort des Spaßes und der Begegnung. Presbyter André Isbrandt, erzählte, dass er hier getauft und konfirmiert wurde und geheiratet habe. „Abschied zu nehmen, macht traurig“, sagte er und betonte, dass er dankbar sei, die schönen Erinnerungen weiterhin in seinem Herzen zu haben.
„Wir wollen jetzt auch nach vorne schauen“, regte Pfarrerin Röthemeyer an. Mit dem Advent beginne etwas Neues, zum Beispiel das neue Kirchenjahr und die Zeit der Vorfreude auf Jesus Christus. Sie lud alle Gemeindemitglieder herzlich nach Alswede und zur weiteren Mitgestaltung des Gemeindelebens ein. Außerdem dankte die Pastorin im Namen des Presbyteriums allen, die in den vergangenen Jahren sich für das Trinitatis-Gemeindezentrum engagiert haben, damit es so lange erhalten bleiben konnte. Ausdrücklich lobte sie unter anderem den ehemaligen Förderverein, die Landfrauen, die Jugendarbeit, mehrere Gemeindegruppen sowie die Helferinnen und Helfer.
Der Adventskranz hatte bei dem Abschiedsgottesdienst eine besondere Bedeutung. Zum Abschluss des Gottesdienstes trugen die Gestringer Konfirmanden den Adventskranz aus der Kirche, der dann nach Alswede zu einem Empfang mitgenommen wurde. Röthemeyer: „Unser Adventskranz, der an diesem Tag mit seinem Licht an zwei Orten leuchtet, soll ein Zeichen der Verbindung sein“.
Nach dem Gottesdienst waren alle Besucherinnen und Besucher sowie weitere Gemeindemitglieder und Gäste zu dem Empfang in der Alsweder St.-Andreas-Kirche eingeladen. Dort bereiten unter anderem die Alsweder Konfirmanden die Veranstaltung vor, bei der es anschließend noch ein gemütliches Beisammensein im Gemeindesaal mit leckeren Weihnachtsplätzchen gab.
Die Gestringer Konfirmanden tragen den Adventskranz aus der Trinitatis-Kirche
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Die Kerze auf dem Adventskranz aus Gestringen wird in der Alsweder St.-Andreas-Kirche neu entzündet