Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Kirchenkreis beriet über demographischen Wandel


Friedrich Strork, Sabine HEinrich, Steffen Bäcker, Dieter Hovemeyer.

Kirchenkreis beriet über demographischen Wandel

In sechs Regionen informierten Pfarrer Steffen Bäcker und der Vorsitzende des Finanzausschusses Dieter Hovemeyer, als Vertreter der Arbeitsgruppe „Die Zukunft des Pfarrdienstes“, die Presbyterinnen und Presbyter über die Situation im Kirchenkreis. „Es geht um die Zukunft der Gemeinden“! Sagte Hovemeyer zu Beginn des Vortrages. „Es gibt Herausforderungen und Chancen. Den müssen wir uns stellen.“ „Wir stellen dabei zunächst einmal Fragen.“ 1. Was müssen wir bewältigen? Was möchten wir bewahren? Welche Maßnahmen sind erforderlich?

Vier Herausforderungen sind zu meistern.

Wir werden weniger. Dabei sinken die Gemeindegliederzahlen stärker als der allgemeine Bevölkerungsrückgang(Sterbeüberhang 40%), b Wegzug(45%), (Austritte ca.15%).Die Menschen werden älter, demgegenüber ziehen jüngere und Familien den Arbeitsplätzen hinterher, die Anbindung an die Großstadt ist schwach.Der Anteil der evangelischen nimmt ab. So betrage der Anteil bei den 5- Jährigen nur noch 40 %, die Traditionsweitergabe sei unterbrochen.

Eine weitere Herausforderung seien die finanziellen Rahmenbedingungen. Mittelfristig werden die Einnahmen sinken. Gründe hierfür seien sinkende Steuereinnahmen, der Pensionsfond der Landeskirche und die allgemeine Teuerung.

Als Dritte Herausforderung wurde der zukünftige Pfarrermangel genannt. Die Zahl der aktiven Pfarrer sinke schneller als die Zahl der Pfarrstellen und Gemeinden. 2025 wird die Zahl der aktiven Pfarrer die Zahl der Pfarrstellen unterschreiten. Der Pfarrermangel gehe darauf zurück, dass der Pfarrberuf immer unattraktiver wird. „Selbst wen genügend Geld für die Pfarrstellen aufgebracht werden könnten, so fehlen doch die Menschen, die sie ausfüllen können.“ so Hovemeyer. Immer weniger Menschen studieren Theologie und wenn ziehen sie in attraktivere Landeskirchen. Dazu gilt der ländliche Raum Minden- Lübbecke als besonders unattraktiv.

Schließlich tragen die Landeskirchen Vorgaben zu einer Verschärfung des Problems bei. Ab 2020 gelten 3000 Gemeindeglieder als Basisgröße für eine Pfarrstelle. Bei Neubesetzungen orientiert sich die Größe der Pfarrstelle al der Zahl der Gemeindeglieder. Nach ausführlicher Darstellung der Zahlen beriet man über mögliche Zielsetzungen und kam dabei auf folgende Kriterien:

Kirche sollte in der Fläche erhalten werden, es sollten attraktive und funktionsfähige Gemeinden erhalten bleiben, es sollen attraktive Pfarrstellen vorgehalten werden. Folgende Aufgaben wären dazu notwendig: Um Kirche in der Fläche zu erhalten seien folgende Fragen richtungsweisend:

Welche Gebäude, Strukturen brauchen wir, um attraktive Gemeinden zu gestalten? Wie muss sich die Gemeinde sinkenden Gemeindegliederzahlen anpassen? Welche hauptamtlichen Mitarbeitenden sind notwendig? Wie stärken wir das Ehrenamt? Sind weitergehende Kooperationen der Gemeinden untereinander notwendig? Welche Maßnahmen sind nötig, um die strukturellen Kosten der Kirchengemeinde dauerhaft aufzubringen? Und schließlich die Frage, wie können wir attraktive Pfarrstellen vorhalten und den Vorgaben der Landeskirche folgen?

Die Diskussionen verlief in den Regionen unterschiedlich. Standen in einer Region Einzelaktionen und Gelder im Vordergrund, so beschäftigten sich andere Regionen mit dem zukünftigen Pfarrermangel.