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Und immer wieder das Kreuz
- zum 250. Geburtstag des Malers Caspar David Friedrich (1774-1840)
Wer kennt sie nicht: Die Gemälde „Der Wanderer über dem Nebelmeer“, „Das Kreuz im Gebirge“ oder die „Kreidefelsen auf Rügen“?
Caspar David Friedrich, der bedeutendste Maler der deutschen Romantik, wurde vor 250 Jahren geboren. Am 5. September 1774 erblickte der Sohn eines Kerzenmachers in Greifswald das Licht der Welt.
Seine melancholische Grundstimmung, die sich auch in seinen Bildern ausdrückt, hängt mit schmerzlichen Todeserfahrungen in seiner Kindheit zusammen. Seine Mutter verstarb bereits 1781. Besonders traumatisch wurde für den 13-jährigen der unglückliche Tod seines jüngeren Bruders Christoffer. Als Caspar beim Schlittschuhlaufen im Eis eingebrochen war, ertrank dieser bei dem Versuch, ihn zu retten. Die Erinnerung an den Bruder, der für ihn sein Leben ließ, spiegelt sich in seinen häufigen Kreuzesdarstellungen wider. Gleichzeitig eröffnet das Kreuz für den tiefgläubigen Maler Halt und Hoffnung über den eigenen Tod hinaus.
Mit seinem ersten Ölgemälde „Das Kreuz im Gebirge“ tritt Friedrich, der seit 1798 in Dresden wohnt, um Weihnachten 1808 ins Licht der Öffentlichkeit. Das Gemälde ist als Altarbild gedacht (“Tetschener Altar“) und ruft enthusiastischen Zuspruch hervor aber auch entschiedenen Widerspruch. Der Kunstkenner und preußische Kammerherr Basilius von Ramdohr schreibt empört: „Es ist eine wahre Anmaßung, wenn die Landschaftsmalerei sich in die Kirchen schleichen und auf Altäre kriechen will.“ Von Ramdohr kritisiert damit die gesamte romantische Kunst und Kultur seiner Zeit: „Jener Mystizismus, der jetzt überall sich einschleicht und wie aus Kunst wie aus Wissenschaft, aus Philosophie wie aus Religion gleich einem narkotischen Dunste uns entgegenwittert!“
Demgegenüber hat sich Friedrich streng verwahrt, wie er sich überhaupt gegenüber aller Schulmeisterei in der Kunst seine „Eigentümlichkeit“ bewahrt hat. So lautet sein künstlerisches Credo: „Der Maler soll nicht bloß das malen, was er vor sich sieht, sondern auch das, was er in sich sieht.“
Das deckt sich mit der Theologie von Friedrich Schleiermacher (1768-1834), der Friedrich 1810 in seinem Atelier in Dresden besucht und einlädt, seine Bilder in Berlin auszustellen. Schleiermacher: „Religion ist weder Denken noch Handeln“, sondern „Anschauung und Gefühl“, mit anderen Worten: „Sinn und Geschmack für die Unendlichkeit“.
Am 7. Mai 1840 starb der verheiratete Vater von drei Kindern in dem felsenfesten Vertrauen auf Gott, dass es nun sehen wird, was er geglaubt hat.