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Ich entdeckte am Wochenende ein Lied des jungen Liedermachers Lovis, das mich berührt. Es heißt „Immer wenn ich fall“ und ist die Rede eines Menschen, der immer wieder Halt findet in einer schnelllebigen, kalten Welt. Auch wenn es anders gemeint ist, für mich ist es auch eine Art Gebet, die Erinnerung daran, dass das Leben es gut meint, dass da jemand ist, der mich auffängt, auf den ich mich verlassen kann.
Wir feiern Ewigkeitssonntag oder Totensonntag, zwei Seiten derselben Medaille. Da sind die Menschen, die an ihre Angehörigen denken, die in diesem Jahr verstorben sind, manche traurig, manche versöhnt, in Frieden. In den Kirchen wird an sie gedacht, an jeden Einzelnen und es ist wichtig, an sie zu denken, Es muss nicht immer alles fröhlich sein.
Lovis singt: „Höre nur das Echo zwischen Asphalt und Staub.“ Es ist traurig, wenn ein Mensch gestorben ist, oder weggegangen. Es ist traurig, wenn etwas zerbricht. Eine Ehe, eine Liebe, eine Hoffnung. Auch ich bin manchmal traurig, manchmal sogar ganz gerne, dann darf es langsamer gehen, dann muss ich nicht fröhlich lächeln und brauche auch nicht gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Der letzte Sonntag im Kirchenjahr erinnert an Trauer und Schmerz, verpasste Gelegenheit und Hoffnung und an die Erlaubnis traurig zu sein. Christen sind nicht zuerst die fröhlichen Macher, immer ein gutes Wort im Gepäck, Christen sind manchmal traurig, ja sprachlos über das, was ist.
Es gibt aber eine zweite Seite, den Ewigkeitssonntag. Diese Seite blickt über den Verlust hinaus, auf Gottes Ewigkeit. Da hat das Dunkle nicht das letzte Wort. Wir denken daran, dass wir unsere Endlichkeit im Lichte Gottes sehen, das kein Anfang und kein Ende hat. Das Licht das in der Seele wohnt, das ist am rechten Ort. Die Dunkelheit hat nicht das letzte Wort, singt Heinz Rudolf Kunze. Im Angesicht von Angst, Verzweiflung und Scheitern trägt die Hoffnung ins Leben mit Gott. Komme, was da wolle. „Immer, wenn ich fall, fängst du mich auf, verliere ich den Halt, bist du, was ich brauch.“ (Lovis)