Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Worte der Besinnung für den 21. Dezember 2024

Pfarrerin Christine Scheele

Wie schön der Advent doch ist. Lichterketten leuchten und auch die Engel aus dem Erzgebirge wurden abgestaubt und aufgestellt. Sie sind eine richtige Engelsarmee.

So viele habe ich schon. Sie machen mein Heim weihnachtlich und gemütlich. Ich brauche das Licht, die Engel und den Duft von Tannennadeln.

Eine Blumenhändlerin hat mir meinen Adventskranz superschön dekoriert. Er erfreut mich jeden Tag, denn ich bin in Deko-Dingen nicht gut.

Zurück zu den Engeln. Für mich sind Engel keine Jahresendflügelträger, sondern eine Erinnerung daran, dass es Gottes Welt ist, in der wir leben. Vielleicht wirkt es betulich.

Es ist aber mehr. Auch die Engel aus dem Erzgebirge erinnern mich. Sie stehen für den tapferen Widerstand gegen die Gleichgültigkeit und das Vergessen, leise, vielleicht unaufdringlich. Für mich ist es so: Engel schieben Wolken weg, so erkenne ich wieder das Licht, das hinter allem leuchtet.
Engel sind Lichtträger gegen das Vergessen. Es ist Gottes Welt, die uns umgibt. Gegen die Welt der Zahlen bleiben Worte wie Barmherzigkeit, Dankbarkeit, Hingabe und Gerechtigkeit, Hoffnung und Freude.

Es lohnt sich zu hoffen, dass alles gut wird, trotz alledem, dass wir uns wiedersehen, dass Freude das Herz wärmt. Ich hoffe darauf, dass die letzte Generation nicht die letzte Generation ist. Die Engel aus dem Erzgebirge erinnern daran, dass es sich lohnt, mutig zu sein, dass sich der nächste Schritt lohnt.

Das neue Kirchenjahr: Es beginnt mit vielen wunderbaren Kirchenkonzerten der Chöre wie der Chorallen aus Blasheim, Querbeet aus Nettelstedt, des Kirchenchores Gehlenbeck, der Kantoreien in Rahden und Lübbecke sowie der Posaunenchöre. Musikerinnen und Sänger singen und spielen die Hoffnung, dass Gott sich auch in diesem Jahr nicht heraus hält aus der Welt.

Menschen, die beten, bezeugen es. Vielleicht verändert das Gebet nicht die Welt, aber Menschen, die beten, tun es allemal.

Was ich uns allen wünsche: Dass wir in diesem Kirchenjahr wieder das Hoffen lernen. Denn die Hoffnung ist ins Gelingen verliebt, nicht in das Scheitern (Bloch). Und die Musikantenengel, seien sie aus dem Erzgebirge oder die Richtigen, die in Posaunen- und Kirchenchören Gott die Ehre geben, sei es in Blasheim, Stemwede, Rahden, Schnathorst oder Espelkamp, sie spielen uns ihr Lied.


Christine Scheele, Pfarrerin Hauspastorin im Krankenhaus Lübbecke