Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Worte der Besinnung für den 07. Dezember 2024

Pfarrerin Sabine Heinrich

Liebe Leserinnen und Leser,

was für ein Licht – Lichtzeichen im Advent, so lautet der Titel der aktuellen Reihe im Plan für Kindergottesdienst. Im Kinder- und Katechumenengottesdienst in Lübbecke haben wir uns mit diesem Symbol ganz praktisch beschäftigt.
Die Katechumenen haben Briefe geschrieben mit Wünschen zum Advent und Kerzen aus Tonkarton als Fensterbilder gebastelt, die wunderschön leuchten, wenn man sie an die Fensterscheibe klebt.
Gerade in der Adventszeit sind unzählige Lichtzeichen zu entdecken. Damit meine ich nicht die vielen Lichterketten, Leuchtfiguren und andere Dekorationen, die es seit Wochen zu bestaunen gibt, sondern vor allem die Kerzen, mit denen wir unsere Häuser und Wohnungen schmücken.

Sie sind oft klein und unscheinbar und können doch die Umgebung hell machen und Orientierung schenken.
Wie viel Wärme und Gemütlichkeit gehen von so einem Kerzenlicht aus.
Zünden Sie doch jetzt mal beim Zeitunglesen eine Kerze an und betrachten sie genau, schauen auf den Schein des Lichtes.
Was für ein Licht!

Es ist ein Licht, das unsere Herzen wärmt, das in die dunklen Tage des Jahres hineinscheint.
Licht, das in die Dunkelheit hineinscheint, schenkt uns Hoffnung, vertreibt die Angst, verbreitet Wärme, Zutrauen und auch Freude. In jeder Woche zünden wir eine Kerze mehr am Adventskranz an bis es dann an Weihnachten ganz hell wird.

In einem adventlichen Kanon heißt es: „Mache dich auf und werde licht!“

Diese Worte aus Jesaja 60,1 sagen uns:
Macht euch auf und tut etwas gegen die Dunkelheit. Unsere Aufgabe ist es, das Licht der Liebe Gottes, mit dem wir angestrahlt werden, an andere weiter zu schenken.
Das klingt zunächst einmal als große Aufgabe, die nur schwer zu erfüllen ist.
Dabei brauchen wir keine großen Scheinwerfer zu sein, nur Spiegel, die das Licht widerspiegeln.
Ganz langsam wird es heller. Ob wir manchmal daran denken, was die Kerze uns sagen will? „Ich bin ein Zeichen für Jesus Christus«, sagt jede Kerze. „Denkt an ihn, der von sich gesagt hat: Ich bin das Licht der Welt.“
Vielleicht gibt uns die stille Zeit des Advents Gelegenheit, das Licht wieder in seiner tiefen Bedeutung zu erfahren.
Dieses Licht strahlt und berührt mich, wärmt und tröstet, in aller Dunkelheit, denn ich weiß, Gott will mein Leben hell machen.
Dieses Licht soll in der Dunkelheit leuchten und ein Hoffnungslicht anzünden.
Es soll dir sagen: Du bist nicht allein.
Und so lernen wir, mit dem Licht dem Dunkel in uns und um uns herum entgegenzutreten. Es wird heller. Auf einmal steht Advent und Weihnachten nicht nur im Kalender. Es ist in unserem Leben Advent und Weihnachten geworden.
»Und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir!«
Unsere Aufgabe ist: einander Licht zu sein, auch wenn es nur ein winzig kleines Sternenlicht ist. Die Sterne leuchten auch nur, weil sie von der Sonne angestrahlt werden. Sie sind kein eigenes Licht. Aber das müssen sie auch nicht sein. Dass sie das Licht widerspiegeln und nicht für sich behalten, reicht, dass sie nachts am Himmel Orientierungspunkte bilden. Das ist ihre Aufgabe.
„Tragt in die Welt nun ein Licht!“

In der Adventszeit zünden wir Kerzen an und tragen das Licht weiter in die Welt.

Im Kinder- und Katechumenengottesdienst verschenken wir übrigens die selbst gebastelten Kerzen und bringen so ein wenig Licht in manche Dunkelheit.
Einen licht-vollen 2. Advent wünscht Ihnen Pfarrerin Sabine Heinrich


Pfarrerin Sabine Heinrich