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Alle reden über den Krieg, aber ich möchte über die Liebe schreiben, die in diesen Tagen in grausamer Weise mit den Füßen getreten wird.
„Love hurts…“ – 1960 ist dieser bekannte Schmusesong zum ersten Mal von den „Everly Brothers“ gesungen worden, 1961 erschein die Version von Roy Orbison und kletterte bis auf Platz 5 der amerikanischen Charts, aber die bekannteste Version stammt aus dem Jahr 1974. Damals hat die schottische Hard-Rock-Band „Nazareth“ den Song in einer kraftvollen Interpretation zu einem weltweiten Hit gemacht.
Ungezählte Menschen sind seither beim Erklingen der Melodie beim Tanz näher zusammengerückt, aber wohl die wenigsten von ihnen werden sich über den Inhalt des Liedes Gedanken gemacht haben.
„Love hurts“ = „Liebe schmerzt“! – Das stimmt und wahrscheinlich gibt es kaum einen Menschen, der oder die das noch nicht persönlich erlebt hätte. - Das kann richtig weh tun, wenn das Herz so voller Liebe ist, dass es fast zu Platzen droht! Das kann richtig weh tun, wenn man den geliebten Menschen eine Zeit lang vermisst und an nichts anderes mehr denken kann als an das Wiedersehen! Das kann richtig weh tun, wenn Liebe durch harte Worte oder durch Misstrauen verletzt wird! Das kann richtig weh tun, wenn der geliebte Mensch die großen Gefühle für einen anderen Menschen empfindet! Und das kann richtig weh tun, wenn Liebe weniger wird und schließlich ganz verschwindet.
Vor allem aber tut es weh, wenn Liebe nicht erkannt und erwidert wird. „Love hurts“ = „Liebe schmerzt“! – Aber auch das muss nicht so bleiben, wenn man die im Internet angebotenen „5 Tipps zum Entlieben“ befolgt: 1. Akzeptiere, dass es vorbei ist! 2. Nimm die rosarote Brille ab! 3. Geh bewusst auf Abstand! 4. Erlaube dir, beim Entlieben zu trauern! 5. Kümmere dich um dich selbst!“
„Love hurts“ = „Liebe schmerzt“! – Der Song hat es in sich! In der Übersetzung seines Textes heißt es: „Liebe verletzt, Liebe erschreckt, Liebe verwundet und schädigt - jedes Herz, das nicht hart oder stark genug ist, viel Schmerz zu ertragen…“
Mit Aschermittwoch hat die Passionszeit begonnen und wir denken an Jesus, der die Schmerzen der Liebe in besonderer Weise erlebt hat. ER hat keinen einzigen der „5 Tipps zum Entlieben“ befolgt, obwohl ER bitter erleben musste, dass der Jubelruf der Menschen „Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn…“ und ihr Hassgeschrei „Kreuzige ihn, kreuzige ihn…“ ganz nahe beieinander lagen. Trotzdem hat ER SEINE Liebe zu uns durchgehalten und durchgetragen – sogar durch Sterben und Tod!
In dieser Welt sucht man eine solche Liebe vergeblich! Wenn unsere Liebe enttäuscht, nicht erwidert, nicht gesehen und nicht angenommen wird, dann ist unsere Gefühlswelt völlig auf den Kopf gestellt. Dann wandelt sich die ehemals große Liebe mitunter sehr schnell in große Traurigkeit, in Wut, in Zorn und manchmal sogar in Hass! Der „entliebte“ Mensch schlägt zurück! Immer dann gilt in besonderem Maße „Love hurts“ = „Liebe schmerzt“!
Wie sehr solcher „Liebeskummer“ schmerzt, wissen wir und dass es sich so angefühlt hat, als würde es nie wieder leichter werden!
Auch Jesus hat unter solchem „Liebeskummer“ gelitten! Auch IHM hat das unglaublich weh getan und auch für IHN wird es sich so angefühlt haben, als würde es nie wieder leichter werden! Aber ER hat das ausgehalten, weil ER wollte, dass Gottes Liebe zu uns ans Ziel kommt!
Ja, es ist schon richtig, wie es in dem Song von „Nazareth“ am Ende heißt: „Liebe verletzt, aber Liebe ist wunderbar!“ Darum: „Lasst uns ihn lieben, denn er hat uns zuerst geliebt!“ (1. Johannes 4,19)
Amen!