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Unsere heutige Welt ist schnelllebig. Das, was heute noch aktuell ist, ist es morgen nicht selten schon nicht mehr. Eine Information jagt die nächste und es ist kaum noch Zeit, zumindest scheinbar, das Erlebte, Gelesene oder Gehörte zu prüfen. Desinformation und polarisierende Meinungen werden von einigen Menschen sogar bewusst gestreut oder mindestens aufgegriffen und für zweifelhafte Zwecke genutzt. Scheinbar alles darf gesagt werden und Grenzen verschwimmen, verschieben sich oder sind gar nicht mehr wahrnehmbar. Gedankliche Schubladen erleichtern nur scheinbar den Alltag.
Die Jahreslosung für das Jahr 2025 könnte gerade deshalb nicht passender sein. Die Aufforderung „Prüft alles und behaltet das Gute!“ (1. Thessalonicher 5,21) bekommt besondere Relevanz, und es ist wichtiger denn je, kritischer und reflektierter zu handeln oder eben einen Gedankengang mehr einzusetzen. Wir sehen uns als globale Gemeinschaft mit vielschichtigen Herausforderungen konfrontiert. Da wäre der Klimawandel, aber auf der anderen Seite auch eine handfest spür- und wahrnehmbare soziale Ungleichheit. Geopolitische Spannungen belasten unser friedliches Zusammenleben. Sich in all diesen Bereichen möglichen Lösungen anzunähern oder diese vielleicht sogar zu erreichen, macht es erforderlich, dass Entscheidungen auf dem Weg dahin vor dem Hintergrund wissenschaftlicher und ethischer Gesichtspunkte genau geprüft werden, um eben das Gute für alle zu behalten. Was nun das Gute ist, liegt immer auch ein bisschen im Auge des Betrachters, aber eine Orientierungshilfe kann die Jahreslosung in jedem Fall sein.
Mich erinnert die Mahnung, das Gute zu bewahren, auch daran, dass jede und jeder von uns Teil einer großen Gemeinschaft sind, in der wir im Dialog miteinander viel erreichen können, wenn wir Werten wie Mitgefühl, Solidarität und Integrität wieder mehr Raum in unserem Alltag geben.
Der Apostel Paulus hat die Worte der Jahreslosung damals an eine sehr junge Gemeinde in Thessalonich geschrieben und daran erinnert, immer die Freude über Gottes Liebe im Blick zu behalten, die unverbrüchlich und ausnahmslos allen Menschen gilt. Niemand ist ausgeschlossen, und die Hautfarbe, das Geschlecht, die sexuelle Orientierung, die Leistungsfähigkeit und vieles mehr spielen keine Rolle. Sich auch daran zu erinnern, es sich auch im Alltag immer wieder von Zeit zu Zeit klar zu machen und sich darauf zu prüfen, kann unser Zusammenleben erleichtern und sehr fruchtbar machen. Darin eingeschlossen ist auch Gottes Aufforderung, sich nicht wertend für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen.
Wenn ich ein Fazit für mein eigenes Leben ziehe, dann merke ich, dass all diese wichtigen Grundpfeiler unseres Zusammenlebens im Alltagsstress auch manchmal etwas verblassen. Von Vorsätzen für das gerade angefangene neue Jahr halte ich nicht viel, da sie meist nur unter Druck setzen und wenig Umsetzung finden, aber die Jahreslosung 2025 in all ihrer Tiefe und Vielschichtigkeit lässt sich recht gut im Alltag einbauen und symbolisch mitnehmen, so meine ich.sich recht gut im Alltag gut einbauen und symbolisch mitnehmen, so meine ich.