Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Zwei Schulpfarrer feierlich in den Ruhestand entlassen

Karsten Schulz


Pfarrer Michael Welters (2. v. l.) und Axel Niederbröker (3. v. l.) mit Synodalassessorin Barbara Fischer (4. v. l.) im Kreise der Ortspfarrer und Mitglieder des Presbyteriums aus Rahden. 

Rahden, den 16. Juli 2025

Nachdem erst kürzlich die beiden Pfarrer Gisela Kortenbruck und Udo Schulte von ihrem Dienst in der Kirchengemeinde entpflichtet worden waren, standen nun erneut zwei Pfarrer vor dem Altar der St.-Johannis-Kirche in Rahden, um in den Ruhestand verabschiedet zu werden. Dieses Mal handelte es sich um zwei evangelische Geistliche, die Funktionspfarrstellen innehatten: die Schulpfarrer Axel Niederbröker und Michael Welters.

Begleitet von Synodalassessorin Barbara Fischer sowie den beiden Ortspfarrern Lena Heucher-Baßfeld (Bezirk Rahden-Mitte-West) und Klaus-Hermann Heucher, wurden sie in einem feierlichen Gottesdienst entpflichtet. Gleichzeitig eröffnete die Kirchengemeinde damit ihre diesjährige Sommerkirche, die unter dem Motto „Unterwegs sein“ steht.

Normalerweise sind im Rahmen der Sommerkirche alle Gottesdienste auf dem Kirchplatz vor der Kirche. In diesem Jahr hatte man jedoch aufgrund der Entpflichtung der beiden Pfarrer ausnahmsweise darauf verzichtet.

Pfarrerin Barbara Fischer erläuterte zunächst, warum man diesmal gleich zwei Pfarrer gemeinsam in einem Gottesdienst verabschiedete. Dies hänge damit zusammen, dass ihre Lebensläufe eng miteinander verbunden seien. Beide seien Ende der 1990er-Jahre aus Dortmund beziehungsweise Münster in den Kirchenkreis Lübbecke gekommen und hätten zunächst in Stemwede in den Gemeinden Dielingen, Haldem und Oppenwehe als Gemeindepfarrer gewirkt. Sie seien mit Herz und Seele Seelsorger gewesen und hätten sich intensiv ins dörfliche Leben integriert, betonte die stellvertretende Superintendentin.

Axel Niederbröker war eine Amtsperiode lang Vorsitzender des Nominierungsausschusses im Kirchenkreis und wurde 1998 mit dem Aufbau der Notfallseelsorge beauftragt, deren Leitung er über viele Jahre innehatte. Daneben war er als Feuerwehrseelsorger in der Gemeinde Stemwede tätig – ein Amt, das er weiterhin bekleidet. Seit rund zehn Jahren ist er außerdem gewähltes Mitglied des Beirats für evangelische Erwachsenenbildung im Kirchenkreis – eine Aufgabe, die er künftig ehrenamtlich weiterführen will.

Immer wieder begegnete er im Laufe seiner Tätigkeit seinem Kollegen Michael Welters, wie Barbara Fischer berichtete. Beide Pfarrer nahmen im weiteren Verlauf ihres Berufslebens andere Aufgaben im Kirchenkreis wahr und wandten sich der Religionspädagogik zu. So wechselte Niederbröker nach elf Jahren in Oppenwehe in den Schuldienst des Kirchenkreises Minden an die dortige Kuhlenkampschule und unterrichtete parallel an der Pestalozzischule in Lübbecke.

Michael Welters und Axel Niederbröker begegneten sich 2014 erneut am Berufskolleg Lübbecke, wo beide religionspädagogische Aufgaben übernahmen. „Beide Pfarrer haben das Motto der diesjährigen Sommerkirche ‚Unterwegs sein‘ wörtlich genommen“, sagte Barbara Fischer.

In seiner Predigt stellte Axel Niederbröker fest, dass man sich über 27 Jahre „gut verstanden hat“, obwohl „wir beide sehr verschiedene Typen sind“. Im Religionsunterricht habe man sich gemeinsam den Fragen der Jugendlichen gestellt und stets versucht, Orientierung zu bieten. Dabei habe man auch ethische Fragestellungen aufgegriffen und Wege gesucht, das Zusammenleben mit Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen zu fördern – insbesondere ab 2015, als viele Geflüchtete ins Land kamen. Als Pfarrer der evangelischen Kirche habe man versucht, Antworten zu geben, wie es dem protestantischen Glauben entspricht – und dabei viele Gemeinsamkeiten entdeckt.

Im Anschluss an den Gottesdienst war die Gemeinde zu einer Feier ins benachbarte Gemeindezentrum eingeladen, bei der Freunde und Weggefährten Grußworte sprechen konnten.